5 atemberaubende Theater und Performances im Winter

Kulturfans aufgepasst: Sobald die Tage kürzer werden, verabschiedet sich in Berlin auch das gute Wetter. Schöne Aktivitäten alleine oder mit anderen verlagern sich nach innen. Der Winter ist ideal, um sich mit dem Theaterprogramm der Hauptstadt vertraut zu machen Wir haben fünf fantastische Vorstellungen zusammengestellt, die ihr auf keinen Fall verpassen solltet.

Mondän und dunkel: Das Kult-Musical Chicago an der Komischen Oper.

Chicago

Es gibt wenige Musicals, die ihre Fans bereits seit Dekaden begeistern. Chicago, das seine Premiere im Jahr 1975 in New York feierte, gehört ohne Frage dazu. Basierend auf dem gleichnamigen Stück der Autorin Maurine Dallas Watkins aus dem Jahr 1926, behandelt Chicago die Geschichte von Velma und Roxie, die beide des Mordes an ihren Partnern angeschuldigt sind. Das Musical wurde unter anderem von der Legende Bob Fosse kreiert, den man als den Urvater der Jazz Hands kennt. Die Geschichte der Velma und Roxie kennen viele aus dem gleichnamigen Film mit Renée Zellweger und Catherine Zeta-Jones. Nun werden die zwei Killer Ladies dank Barrie Kosky auch in Berlin ihr Unwesen auf der Bühne treiben.

Chicago
An ausgewählten Tagen bis zum 27.01.2024 (s. Spielplan)
Im Schillertheater – Großer Saal, Bismarckstraße 110
10625 Berlin-Charlottenburg
U Ernst-Reuter-Platz
Website von Chicago
Website der Komischen Oper

Herzerwärmend und queer: Beautiful Thing am Theater an der Parkaue.

Beautiful Thing

Queere Geschichten in Film und auf der Bühne sind auch heute oftmals noch von Tragik geprägt. Das galt noch in den 1990ern umso mehr. Doch insbesondere nach Jahren der AIDS-Krise war der Bedarf nach liebevollen Stories groß. Das erkannte auch der Autor Jonathan Harvey und kreierte 1993 für die britische Bühnen die Figuren Jamie und Ste, die in Working Class Familien in einem großen Apartmentblock in South East London aufwachsen. Was folgt, ist eine herzerwärmende Coming of Age- und Coming Out-Geschichte, die humorvoll und bewegend erzählt wird. Es folgte Mitte der 1990er eine Filmadaption und für Berliner Zuschauer*innen hat Babett Grube nun Beautiful Thing inszeniert.

Beautiful Thing
An ausgewählten Terminen bis zum 30.12.2023 (s. Spielplan)
Im Theater an der Parkaue, Parkaue 29, 10367 Berlin-Lichtenberg
S+U Frankfurter Allee
Website von Beautiful Thing
Website vom Theater an der Parkaue

Extrem eindrücklich, feministisch und gesellschaftlich hochrelevant: Prima Facie am Deutschen Theater

Prima Facie

Tessa ist eine erfolgreiche Strafrechtsanwältin. Sie arbeitet primär mit Männern zusammen, die sexueller Übergriffe angeklagt sind. Sie ist vor Gericht nüchtern, pragmatisch und erfolgreich. Eines Tages wird sie von einem Kollegen sexuell missbraucht. Dieser Vorfall lässt sie das Recht und ihre Arbeit von Grund auf infrage stellen.

Prima Facie hatte seine Uraufführung 2019 in Sidney und wurde seitdem unter anderem in London und New York aufgeführt. Für ihre Darbietung in dem von Suzie Miller geschriebenen One-Woman-Stück gewann Jodie Comer (Killing Eve) den Tony. Das Stück behandelt Themen wie sexualisierte Gewalt und sollte daher mit einer Trigger-Warnung einhergehen. Für die deutsche Premiere führte András Dömötör Regie und Mercy Dorcas Otiene schlüpft in die Rolle der Tessa und begibt sich auf einen fast zweistündigen mitreißenden Monolog.

Prima Facie
An ausgewählten Tagen im November und Dezember (s. Spielplan)
Im Deutschen Theater, Schumannstraße 13A, 10117 Berlin-Mitte
U Oranienburger Tor
Website von Prima Facie
Website vom Deutschen Theater

Queer und außergewöhnlich: Woyzeck im Berliner Ensemble (von links: Maxim Loginovskih, Maximilian Diehle und Gerrit Jansen)

Woyzeck

Der deutsche Dichter Georg Büchner verstarb 1837 im jungen Alter von 23 Jahren. Zuvor hatte er begonnen, ein Manuskript mit dem Titel Woyzeck zu schreiben. Es folgten diverse Fassungen, die durch andere Autoren weitergeschrieben wurden und letztlich wurde das Stück 1913 am Residenztheater in München uraufgeführt. Es folgten zahlreiche Neuinterpretationen in diversen Sprachen. Woyzeck erzählt die Geschichte des gleichnamigen Soldaten Franz Woyzeck, der sich aus Geldnöten der Schikane seines Hauptmanns und eines Arztes hingibt. Er tut dies, um seine Freundin Marie und das neugeborene Kind zu unterstützen. Als er rausfindet, dass Marie ihn betrügt, greift er zu einem Messer. Queer? Kaum. Bis jetzt. Ersan Mondtag inszeniert das Stück neu mit einem ausschließlich männlichen Cast, homoerotischen Beziehungen, der Analyse von toxischer Männlichkeit und – zur Abwechslung – der Sexualisierung des männlichen Körper. Das alles in einem Wald in Sachsen und mit Unterhaltungswert pur.

Woyzeck
An ausgewählten Terminen vorerst bis zum 26.12.2023 (s. Spielplan)
Im Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte
S+U Friedrichstraße
Website von Woyzeck
Website vom Berliner Ensemble

reden über sex: Ein Stück von Maja Zadar

reden über sex

Einmal im Monat treffen sich drei Männer und drei Frauen in Berlin, um sich zum Thema Sex auszutauschen. Die Gruppe ist ein vielfältiger Mix aus Persönlichkeiten und sexuellen Orientierungen. So gibt es Pascal, der mit einem Mann verheiratet ist, streng katholisch ist und nicht an Sex vor der Ehe glaubt. Ihm gegenüber steht Fedora, die sexuell sehr experimentierfreudig ist und sowohl mit Männern als auch mit Frauen intime Begegnungen pflegt. Aber auch die anderen vier Personen bringen spannende Sichtweisen, Erfahrungen und vor allem Offenheit zum Thema Sex mit. Das Stück wurde von Maja Zada geschrieben und von Marius von Mayenburg für die Bühne inszeniert.

reden über sex
Am 04., 05. und 06.11.2023
An der Schaubühne, Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin-Charlottenburg
U Adenauerplatz
Website von reden über sex
Website von der Schaubühne

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Texte: Julian Beyer

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