Kulturhotspot Charlottenburg: Theater, Ballett, Oper und mehr!

Der Berliner Bezirk Charlottenburg im Westen der Stadt kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Einst boten Bars wie das "Café Domino" hier der jüdischen und schwulen Community Raum. Zudem war Charlottenburg immer schon ein Hotspot der Kultur. Seit den 1920ern sind hier zahllose Theater und andere Bühnen zuhause, die bis heute die Kulturlandschaft Berlins prägen und auch der queeren Subkultur einen wichtigen Platz bieten.

Sängerin Nina Stemme in Wagners "Götterdämmerung" an der "Deutschen Oper".

Deutsche Oper

Berlin verfügt über drei Opernhäuser. Das größte, die „Deutsche Oper“, findet sich in Charlottenburg. Nachdem das Originalhaus im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, ließ die Stadt Berlin in den 60ern am selben Platz einen Neubau errichten. Schlicht und minimalistisch mutet das Interieur an, das bis heute modern wirkt. Die Oper setzt auf viel Platz, garantiert einen sehr guten Blick von allen Rängen, bietet tolle Bars für die Pausen und vor allem eine riesige Bühne. Auf der inszenieren Regisseur*innen meist klassische Opern auf moderne, zeitgemäße Art und Weise, sowie neues Musiktheater. Die „Deutsche Oper“ ist zudem eine der Spielstätten des Staatsballetts und damit insgesamt ein Ort für Liebhaber*innen moderner Opernhäuser – außen wie innen.

Deutsche Oper
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin-Charlottenburg
U Deutsche Oper
Website der Deutschen Oper

Der Himmel für Musical-Fans: Das "Theater des Westens", hier mit der Produktion "Ku'damm 56".

Theater des Westens

Das „Theater des Westens“ ist ein Haus mit bewegter Vergangenheit. Im Jahr 1895 erbaut war das Theater jahrzehntelang auf der Suche nach der eigenen Identität. Leiter kamen und gingen. Erst erfand es sich als Opernhaus neu, dann als Spielstätte für Revuen. Als solche aber stand es in starker Konkurrenz zum „Admiralspalast“ in Berlin-Mitte. Um sich abzugrenzen, holte die Intendanz in den 20ern internationale Stars wie Josephine Baker ans Haus. Während des Nationalsozialismus wurde das „Theater des Westens“ dann zu einer propagandistischen Volksoper umfunktioniert. Erst ab den 1960er Jahren fand das Haus zu sich selbst – und entwickelte sich zu einem der führenden Musicaltheater. Heute ist es Spielstätte wechselnden Megaproduktionen wie dem „König der Löwen“, dem „Tina Turner“-Musical, der Berlin-Produktion "Ku'damm 56" oder dem Abba-Stück „Mamma Mia“.

Theater des Westens
Kantstraße 12, 10623 Berlin-Charlottenburg
S+U Zoologischer Garten
Website des Theater des Westens

Queeres Programm im schönen "Renaissance-Theater": "Hedwig and the Angry Inch".

Renaissance-Theater

Aus irgendeinem Grund scheint das „Renaissance-Theater“ ein wenig am Rande der Berliner Theaterlandschaft zu stehen. Völlig unberechtigt! Denn erstens ist es eine wahre Architektur-Perle, nämlich das einzige vollständig erhaltene Art-Deco-Theater Europas. Auch die blauen Fenster der Eingangsfassaden sind ein echter Hingucker. Designt wurden sie von der neoexpressionistischen Künstlerin Hella Santarossa. Vor allem aber setzt das „Renaissance-Theater“ mit seinem durchmischten Programm aus alter und neuer Dramatik immer wieder eigene Akzente – und spricht mit seinem Programm offensiv ein queeres Publikum an. So hat das Haus unter anderem das Musical „Hedwig and the Angry Inch“ im Repertoire. Das berühmte queere Off-Broadway-Stück erzählt die Geschichte der Drag- und Glamrock-Queen Hedwig auf der Suche nach der wahren Liebe.

Renaissance-Theater
Knesebeckstraße 100, 10623 Berlin-Charlottenburg
U Ernst-Reuter-Platz
Website vom Renaissance-Theater

Die "Schaubühne am Lehniner Platz" zählt zu Berlins bekanntesten Theatern.

Schaubühne am Lehniner Platz

Ursprünglich war dieses Theaterhaus ein Kino, das 1928 zu einer Spielbühne umgebaut worden ist. Die Kino-Architektur ist bis heute an der flachen, engen Bauweise des Gebäudes zu erkennen. Inhaltlich steht die Schaubühne für Diskurs-Hipness und zeitgemäß-avantgardistisches Theater. Damit ist sie zu einem Haus mit internationaler Reichweite geworden – viele Produktionen touren rund um die Welt. Im Repertoire finden sich einige queere Stücke, etwa von Didier Eribon und Virginia Woolf, sowie von Dramatikern wie Milo Rau und Christian Kracht. Daneben organisiert die Schaubühne auch zahlreiche weitere Veranstaltungen, etwa Diskussionsrunden zu aktuellen Themen. Ein gern gesehener Gast hierbei ist die lesbische Publizistin Carolin Emcke.

Schaubühne am Lehniner Platz
Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin-Charlottenburg
U Adenauerplatz
Website der Schaubühne am Lehniner Platz

Rundet jeden Kulturabend ab: Ein Ausflug in die "Hildegard Bar".

Hildegard Bar

Nach so viel Kultur ist es an der Zeit für eine stilvolle Erfrischung. Zum Beispiel in der „Hildegard Bar“. Die versetzt Gäste sofort in die 50er-, 60er- oder 70er-Jahre. An diese Epoche erinnert jedenfalls das Interieur. Zu gediegen jazziger Musik und abgedimmtem Licht servieren Barkeeper alter Schuler hier erstklassige Cocktails. Zuhause ist die „Hildegard Bar“ in der Marburger Straße, einer der historischen Hotspots des queeren Berlins. Die „Hildegard Bar“ steht gewissermaßen für einen intimen Moment mit einem Drink. Sie ist ein echter Geheimtipp für queere Cocktail-Connaisseur*innen, melancholische Nostalgiker*innen und alle Ästhet*innen, die einen schönen Abend perfekt abschließen wollen.

Hildegard Bar
Marburger Str. 3, 10789 Berlin-Charlottenburg
U Wittenbergplatz
Website der Hildegard Bar

Weitere Informationen

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Texte: Julia Vorkefeld

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