Flirt am See: Die schönsten queeren Badestellen in und um Berlin!

In Berlin und Brandenburg locken über 3.000 Seen und Freibäder. Einige davon sind im Sommer feste Treffpunkte der queeren Community. Also: Badezeug einpacken, Sonnencreme nicht vergessen und entspannt Freundschaften am Wasser schließen!

Immer was los am Schlachtensee. Kein Wunder, denn der See ist leicht erreichbar.

Schlachtensee

Der Schlachtensee streckt seine dunklen Gewässer über zwei Kilometer aus. Er gehört zu den Berliner Seen, die mit Bus und Bahn am einfachsten zu erreichen sind: Die gleichnamige S-Bahn-Station liegt nur 100 Meter vom Wasser entfernt! Am See angekommen, vergisst man aber schnell, dass man sich inmitten der Hauptstadt befindet – der See ist vom dichten Grunewald umrahmt. Sein einziger Nachteil: An heißen Sommertagen ist das Ufer oft überfüllt. Ruhe hat man aber auf jeden Fall, wenn man den See auf einem kleinen Ruderboot erkundet. (age)

Schlachtensee
Fischerhüttenstraße 136, 14163 Berlin-Zehlendorf
S Schlachtensee

Mitten im Grunewald liegt der Teufelssee – bei queeren Berliner*innen ist er gerade deshalb ein populäres Ausflugsziel.

Teufelssee

Am Ufer des Teufelssees geben sich alle genau so, wie sie sich gerade fühlen. Der See selbst ist klein, aber fein. Das Ostufer steht unter Naturschutz, am Westufer befindet sich ein Hang zum nackten Sonnenbaden. Allerdings nimmt die Textilquote zu. Sei’s drum, denn seit einigen Jahren ist der Teufelssee auch unter queeren Menschen aus aller Welt zu einem angesagten Ausflugsziel geworden – je später der Nachmittag, desto fröhlicher geht’s zu. Anders als am Wannsee braucht man für ein Bad weder Eintritt zu bezahlen noch Öffnungszeiten zu beachten. Zu erreichen ist der See von den S-Bahnhöfen Grunewald oder Heerstraße nach einem Spaziergang von 30 Minuten. Schneller geht es mit dem Rad. (cab)

Teufelssee
Am Ende der Teufelsseechaussee, Berlin-Grunewald
S Grunewald/S Heerstraße

Berlins bekanntester See: Der Wannsee im Westen der Stadt.

Strandbad Wannsee

Schon vor über 50 Jahren drehte Rosa von Praunheim am Strandbad Wannsee Szenen für seinen Filmklassiker „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“. Mit dem 1.375 Meter langen und 80 Meter breiten Sandstrand prahlt das Bad am Ufer des Wannsees, das größte Binnenseebad Europas zu sein. Genug Platz also zum Rumaalen, Sonnenbaden und Sich-Präsentieren. Der queere Bereich befindet sich ganz hinten rechts am Ende des Strandes, wo auch textilfreies Baden erlaubt ist. Dort angekommen, lockt von vorn das kühle, aber seichte Nass der Havel, während hinten ein Stand kühles Bier, Fassbrause, Currywurst und Pommes verkauft. (cab)

Strandbad Wannsee
Wannseebadweg 25, 14129 Berlin-Nikolassee
S Nikolassee (Achtung: Nicht S Wannsee!)
Website vom Strandbad Wannsee

Morgenstimmung am Strandbad Plötzensee. Das Eingangsgebäude aus den 1920er-Jahren steht unter Denkmalschutz.

Plötzensee

Von Mai bis August ist das Weddinger Strandbad Plötzensee täglich von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Das historische Freibad ist eins der schönsten Berlins, sein Eingangsgebäude aus den 1920er-Jahren steht unter Denkmalschutz. Am Sandstrand gibt es Strandkörbe und Strandliegen zur Ausleihe, aber auch Volleyballfelder und Tischtennisplatten. An der „Plötze“ finden ab und zu auch Partys statt, darunter queere Events. Ein Highlight für kühle Tage: die „Sauna Plötzensee – Swedding“. Die Anlage besteht aus drei kleinen Holzsaunen, die im FKK-Bereich des Strandes aufgebaut wurden. Immer am ersten Samstag im Monat ist FLINTA*-Sauna-Abend. (age)

Plötzensee
Nordufer 26, 13351 Berlin-Wedding
Tram-Haltestelle Virchow-Klinikum
Website vom Strandbad Plötzensee

Ganz im Norden Berlins lädt der Tegeler See zum entspannten Baden. Von der nahegelegenen Promenade starten viele Ausflugsdampfer.

Tegeler See

Ein Ausflugsziel für alle, die gar nicht so dringend ins Wasser wollen: An den schönen Wander- und Radwegen rund um den zweitgrößten See Berlins befinden sich viele Gaststätten und Cafés. Eine Umrundung mit dem Rad dauert rund 1,5 Stunden. Von der Greenwichpromenade aus kann man mit einem Ausflugsdampfer eine Rundfahrt vorbei an den sieben kleinen See-Inseln machen. (age)

Tegeler See
Strandbad Tegeler See, 13505 Berlin-Tegel
Bus-Haltestelle Reiswerder oder Saatwinkel

Vorteil des Strandbads am riesigen Müggelsee im Osten Berlins: Der Eintritt ist frei.

Strandbad Müggelsee

Was der Wannsee für den Westen Berlins ist, ist der Müggelsee für den Osten der Stadt: seit langer Zeit ein beliebter Treffpunkt der queeren Community. Vorteil Müggelsee: der Eintritt ist frei. Derzeit werden die denkmalgeschützten Gebäude des Strandbades bei laufendem Betrieb saniert. Dem Baulärm kann man leicht entgehen: Das queere Gebiet befindet sich am Ende des Geländes, in der Nähe des FKK-Bereichs. Dort scheint bis spät in den Abend die Sonne. Der See ist relativ flach. Um mit kräftigen Zügen schwimmen zu können, muss man erst tief hineinstöckeln. Die Straßenbahnlinie 61 hält direkt vor dem Eingang zur „Perle des Ostens“. (cab)

Strandbad Müggelsee
Fürstenwalder Damm 838, 12589 Berlin-Rahnsdorf
Tram-Haltestelle Strandbad Müggelsee

Wer keine Lust auf Trubel hat, wird die Ruhe am Kleinen Müggelsee lieben!

Kleiner Müggelsee

Der (sehr) kleine Bruder des größten Berliner Sees ist einen Umweg wert. Er liegt südöstlich des Großen Müggelsees. Sein hübscher Sandstrand ist von einem dichten Kiefernwald umgeben und bietet auch mitten im Sommer die Möglichkeit, in Ruhe zu picknicken und zu baden. (age)

Kleiner Müggelsee
Hinter der Düne 8, 12559 Berlin-Müggelheim
Bus-Haltestelle Odernheimer Straße

Viele kleine Badebuchten und zwei große Sandstrände locken an die Krumme Lanke im Westen Berlins.

Krumme Lanke

Seinen Namen hat dieser lange, schmale Zehlendorfer See am Rand des Grunewalds zu Recht bekommen: wegen seiner krummen, gebogenen Form. An sonnigen Tagen zieht sein langer, grüner Uferweg nicht nur Badegäste, sondern auch viele Spaziergänger*innen, Jogger*innen und Radfahrer*innen an. Das Wasser ist von fast überall aus gut zu erreichen. Neben unzähligen, oft schattigen Minibadebuchten gibt es auch zwei große sonnige Sandstrände an der nordöstlichen Seite des Sees. Gut zu wissen: FKK ist hier überall erlaubt. (age)

Krumme Lanke
Krumme Lanke, Berlin-Zehlendorf
U Krumme Lanke

Der schöne Liepnitzsee überzeugt mit einer romantisch im See gelegenen kleinen Insel.

Liepnitzsee in Wandlitz

Türkisblau schimmerndes Wasser, buchenbewaldete Hügel, viele Minibuchten – und in der Mitte eine kleine Liebesinsel, die mit einer Minifähre erkundet werden kann. Der Liepnitzsee bei Wandlitz ist die Diva unter den Brandenburger Seen: schön, aber nicht leicht ranzukommen. Am klügsten ist es, mit dem Fahrrad in Berlin-Karow in die Heidekrautbahn zu steigen und vom Bahnhof Wandlitzsee aus weiterzuradeln. Ausgesprochen queer ist der See zwar nicht, aber man findet sich hier in einer urban-internationalen Gesellschaft wieder. (cab)

Liepnitzsee
Liepnitzsee, Wandlitz
Bahnhof Wandlitz/Bahnhof Wandlitzsee
Website vom Liepnitzsee

Ein königliches Vergnügen: Vom Heiligen See in Potsdam blickt man auf die UNESCO-Welterbestätte Cecilienhof.

Heiliger See in Potsdam

Es ist ein wahrhaft königliches Vergnügen: In unmittelbarer Umgebung des Heiligen Sees, im sogenannten Neuen Garten, befindet sich die Welterbe-Kulturstätte Cecilienhof, und auch das Marmorpalais schimmert herüber. Am Nordufer gibt es eine Liegewiese mit geeignetem „Wasserzugang“, inklusive kleinen FKK-Bereichs. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten sieht das Badevergnügen nicht gern, da dadurch die Uferkante immer weiter heruntergetreten wird. Offizielle Schilder, die eine Badestelle ausweisen, gibt es entsprechend nicht, aber geduldet wird die sommerliche Tradition dennoch. Trotzdem die Bitte: Wer hier badet sollte mit dem Gelände vorsichtig umgehen und den Müll wieder mitnehmen. So haben wir alle auch in den kommenden Jahren noch etwas vom Weltkulturerbe. (cab)

Heiliger See
Heiliger See, Potsdam
Tram- und Bus-Haltestelle Glienicker Brücke
Website vom Heiligen See

Fun im Freibad: Zum "Queer Summer Splash" übernimmt die queere Community das Kreuzberger Prinzenbad.

Prinzenbad: „Queer Summer Splash“

Mitten in Kreuzberg liegt der zentrale queere Treffpunkt für feucht-fröhlichen Sommerspaß: das Prinzenbad, offiziell heißt es „Sommerbad Kreuzberg“. Im Sommer zieht es viele Stammgäste aus den umliegenden Stadtbezirken an. Ein Großteil kommt vor allem zur sportlichen Betätigung. Vorne an den Rändern der drei Becken geht es eher quirlig zu, Sehen und Gesehenwerden ist hier angesagt. Wer es ruhiger mag, kommt auf der Liegewiese im hinteren Bereich auf seine Kosten. Auch ein abgeschirmter FKK-Bereich lockt. Wegen seiner urbanen Qualitäten haben die SIEGESSÄULE und L-MAG in Kooperation mit den Berliner Bäderbetrieben das Prinzenbad zum Ort des „Queer Summer Splash“ erkoren. Einmal im Jahr – 2023 ist es der 2. Juli – verwandeln Foodtrucks, Bühnen und Musik das Sommerbad in einen Freiluftclub. Die LGBTIQ*-Community schwimmt, tanzt und flirtet, denn an diesem Tag ist sie im Freibad zur Abwechslung mal in der Mehrheit. Alle können sich safe bewegen und entspannt den Sommer genießen. Viele aus dem Einlassteam sind queer, die Bäder-Security ist gebrieft und das „Gaywatch“-Awarenessteam von SIEGESSÄULE und L-MAG ist am Info-Booth jederzeit ansprechbar. (cab)

Queer Summer Splash im Prinzenbad
02.07.2023
Prinzenstr. 113–119, 10969 Berlin-Kreuzberg
U Prinzenstraße
Website vom Prinzenbad

Weitere Informationen

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Text: Carsten Bauhaus (cab) und Annabelle Georgen (age)

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